Luna (1)

Ich heiße LUNA, wurde am 1. Juni 2004 geboren und wohnte früher zusammen mit meinen Brüdern auf einem Hof in Moorburg. Da ging es uns allen richtig gut, wir haben überall herumgestöbert, im Pferdestall gespielt und uns auf dem Misthaufen gewälzt. Das hat unheimlich viel Spaß gemacht, und ständig gab es etwas Neues zu entdecken. So richtig lustig war es auch, im Bollerwagen spazieren gefahren zu werden.

Und jetzt ??
Im Alter von 10 Wochen hat man mich entführt! Nun bin ich in eine Menschenfamilie gekommen. Anfangs wusste ich gar nicht so richtig, was ich da soll. Diese Menschen haben wirklich keine Ahnung, was für einen kleinen Hund wie mich gut ist. Sogar in die Badewanne haben sie mich gesteckt! Nicht dass ich etwas gegen ein paar lustige Wasserspritzer habe - aber man muss es doch nicht gleich übertreiben. Angeblich habe ich nach Pferdestall gestunken. Nun stinke ich nach Seife, und es glaube da bitte niemand, dass das besser ist!

Immerhin gibt es hier auch Hunde. Ich werde mich jetzt, wo ich mich hier eingewöhnt habe, mal daran machen, sie zu erziehen. Es sind zwar keine Harzer Füchse (zu dieser Hunderasse gehöre ich), aber sie sehen eigentlich trotzdem ganz nett aus.

Vor allem der große weiße mit den vielen schwarzen Punkten ist sehr gutmütig. Ich habe damit begonnen, auf ihm herumzuturnen. Er lässt wirklich alles mit sich machen! Und auch die beiden Aussies sind ganz lieb. Mit denen kann man ganz toll spielen. Shadow (links auf dem Bild) hat ein schönes langes Fell, und sie nimmt es mir nicht übel, wenn ich tüchtig darin herumbeiße. Meine Milchzähne sind sehr spitz, und es tut weh, wenn ich damit die Haut erwische. Vor einigen Tagen habe ich so ein merkwürdiges Ding hinter mir entdeckt. Das bewegte sich immer hin und her, und da habe ich mich weit nach hinten gebeugt und dann einfach mal beherzt hineingebissen. Das tat so weh, dass ich aufschreien musste: Ich habe versehentlich meinen eigenen Schwanz erwischt!

Rechts im Bild ist Gina, sie ist ein geprüfter Rettungshund.  Meine Menschen haben jetzt damit begonnen, auch mich auszubilden. Ich weiß noch gar nicht, was damit eigentlich gemeint ist, aber eins weiß ich schon: Es ist anstrengend, aber immer wieder spannend. Ich bin froh, dass ich wenigstens immer etwas Leckeres zu essen bekomme, wenn ich etwas gut gemacht habe. Vor einigen Tagen war ich auf einer Vorführung und habe gezeigt, was ich schon alles kann. Die Zuschauer waren begeistert, dass ich auf einem ganz schmalen Steg laufen konnte. Auf beiden Seiten brannte ein Feuer, davor habe ich zuerst etwas Angst gehabt, als dann aber Meike (mein Mensch) mit den Leckerlis kam, habe ich mich doch getraut. Gina hat mir vorher auch gezeigt, wie man das macht (mehr dazu hier).

Anschließend durfte ich dann noch Autogramme geben: Dieses Bild wurde auf ein großes Papier geklebt, und ich habe dann einen Pfotenabdruck darunter gemacht. Ganz viele Zuschauer wollten von mir dieses Autogramm haben! Das war für mich viel anstrengender als die Vorführung, und daher bin ich auch bald eingeschlafen.

Ich bin gespannt, was ich in der Hundestaffel alles noch für spannende Abenteuer erleben werde. Aber jetzt träume ich erstmal von meiner Mama, meinen Brüdern und unseren gemeinsamen Spielen auf dem Hof in Moorburg.

Ich (2.v.r.) mit meinen Eltern und Brüdern
© Juliane Meyer, Oerzen (2004)

Luna hatte leider nur ein sehr kurzes Leben: Nachdem es ihr in den letzten beiden Wochen immer schlechter ging, wurde am 22.03.2005 u.a. ein Hirntumor gefunden. Sie ist während der Narkose im Anschluss an die MRT-Untersuchung in unseren Armen für immer eingeschlafen.
Luna ist jetzt wieder dorthin zurückgekehrt, wo sie vor fast 10 Monaten das Licht der Welt erblickte: Wir haben sie heute auf dem Hof in Moorburg begraben.

Unsere Hunde
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aktualisiert: 28.04.2005
© Jens Plawer (2005)
Fotos: © PehOh Design (2004)
Familienfoto: © Juliane Meyer (2004)